Fachbegriffe und Definitionen

 

Abrieb

Unerwünschte Veränderung der Oberfläche durch Lostrennen kleiner Teilchen infolge mechanischer Beanspruchung. Im Allgemeinen auch als Verschleiß bekannt. Der Abrieb wird nach DIN 53516 ermittelt. Hierbei wird ein Probekörper mit einer bestimmten Anpresskraft auf einer mit einem Prüfschmirgelbogen bespannten, drehenden Walze geführt. Der gesamte Reibweg beträgt ca. 40 m. Gemessen wird der durch abrasiven Verschleiß entstandene Masseverlust unter Berücksichtigung der Dichte des Prüfkörpers und der Angriffsschärfe des Prüfschmirgelbogens. Die Angabe erfolgt als Volumenverlust in mm³.

Additive

Alle Bestandteile in einer Kunststoff-Rezeptur, die nicht Polymere bzw. deren Vorprodukte sind und die nur in relativ geringen Mengen zugesetzt werden (UV-Stabilisatoren, Flammschutzmittel, Leitfähigkeitsruß etc.).

Alterung

Die Gesamtheit aller in einem Material im Laufe der Zeit irreversible ablaufenden chemischen und physikalischen Vorgänge. Dies führt meist zur Verschlechterung der Gebrauchseigenschaften. Wärme, Licht, energiereiche Strahlung, Chemikalien, Wetter, Sauerstoff (Ozon) sind häufige Ursachen für die Alterung. Der Alterungszustand, meist Oberflächenangriff, wird an der Änderung der Werkstoffeigenschaften wie Zähigkeit, Trübung, Molekulargewicht, usw. verfolgt.


 

Biegeradius

Kleinster zulässiger Radius bei der Verlegung einer Schlauchleitung. Der Biegeradius wird in mm angegeben und bezieht sich immer auf die Innenseite des Schlauchbogens.


 

Druckverformungsrest

Die Bestimmung des Druckverformungsrestes DVR [%] nach DIN 53517 ist ein Zeitstandversuch über 24 Stunden bei 70 °C und 72 Stunden bei Raumtemperatur mit konstanter Verformung. Gemessen wird die bleibende Verformung nachdem die Probe wieder entlastet wird.


 

Elastizität

Heißt das Vermögen eines Stoffes zur Rückverformung nach Entfernung einer von außen angelegten mechanischen Spannung.

Elastomere

Bezeichnung für weitmaschig vernetzte, makromolekulare Stoffe, die durch Einwirkung einer geringfügigen Kraft bei Raum- und höheren Temperaturen sich um mindestens das Doppelte ihrer Ausgangslänge dehnen lassen und die nach Aufhebung des Zwanges wieder rasch und praktisch vollständig in die ursprüngliche Form zurückkehren.


 

Flammschutzmittel

Sind Kunststoff-Additive, welche die Entflammbarkeit und Brennbarkeit von Kunststoffen herabsetzen. Flammschutzmittel können in den Brennmechanismus entweder physikalisch durch Kühlen, Beschichten und Verdünnen oder chemisch durch Reaktion in der Gasphase (Beseitigung der die Verbrennung stützenden energiereichen Radikale) oder in der festen Phase (Ausbildung einer schützenden Kohle- oder Ascheschicht) eingreifen.

Flexibilität

Erforderlicher Kraftaufwand zur Erzielung des minimalen Biegeradius (je größer der Kraftaufwand, desto geringer die Flexibilität).

Fließen / Kriechen

Die zeitlich verzögerte aber noch reversible Deformation eines viskoelastischen Materials unter konstanter Belastung wird als Kriechen bezeichnet. Die bei höherer Belastung auftretende irreversible Verformung wird als Fließen (im kalten Zustand) bezeichnet. Der Fließvorgang führt bei unveränderter Last zum Versagen des Bauteils.


 

Gasdurchlässigkeit

Durchgang eines Gases durch einen Probekörper. Dieser vollzieht sich in drei Schritten:

  1. Lösung des Gases in dem Probekörper.
  2. Diffusion des gelösten Gases durch den Probekörper.
  3. Verdampfung des Gases aus dem Probekörper.

 

Der Permeationskoeffizient ist eine Stoffkonstante, die angibt, welches Gasvolumen bei einer gegebenen Partialdruckdifferenz in einer bestimmten Zeit durch einen Probekörper bekannter Fläche und Dicke hindurchtritt. Er ist abhängig von der Temperatur und wird nach DIN 53 536 ermittelt.


 

Halogene

Die Elemente Fluor (F), Chlor (Cl), Brom (Br) und Jod (J) bilden die Gruppe der Halogene.

Härte

Unter der Härte wird der Widerstand eines Werkstoffes gegen das Eindringen eines Körpers bestimmter Form und definierter Federkraft verstanden. Die Eindringtiefe des Prüfkörpers ist ein Maß für die Härte. Die Bestimmung der Härte von Elastomeren wird nach Shore A bzw. Shore D gemäß DIN 53505 durchgeführt. Sie wird als ganze Zahl von 0 bis 100 und den Buchstaben A und D angegeben. Je größer die Zahl desto höher die Härte.

Hydrolysebeständigkeit

Hydrolyse = irreversible Aufspaltung der Polyesterketten bei Ester-Polyurethanen. Sie wird hervorgerufen durch längere Lagerung in warmem Wasser, Sattdampf, tropischem Klima (Feuchtigkeit in Verbindung mit Wärme), aggressiven Chemikalien oder auch aggressiven Holzstäuben. Die Folge der Hydrolyse ist eine Abnahme der mechanischen Festigkeitseigenschaften. Ether-Polyurethane sind beständig gegen Hydrolyse.


 

Mikrobenbeständigkeit

Ester-Polyurethane können bei langzeitigem Kontakt mit erdartigen Substanzen oder starker Verschmutzung unter für Mikroben günstigen Bedingungen zerstört werden, da die von den Organismen freigesetzten Enzyme die chemischen Bindungen schädigen. Unter sehr ungünstigen Bedingungen trat nach 8–24 Wochen eine erste Schädigung ein. Durch Zugabe toxischer Fungizide kann dieser Zeitpunkt zwar herausgezögert werden, später jedoch kann durch Auswaschung und Auslaugung des Additives der zum Schutz erforderliche Grenzwert unterschritten werden. Höchst bedenklich ist, dass die oftmals giftigen Fungizide unweigerlich auf die Oberfläche migrieren und dort mit Anwender oder Fördergut in Kontakt geraten. Derartige Lösungen erfüllen nicht unser Qualitätsniveau und sind deshalb nicht Teil unseres Lieferprogramms. Unsere Schläuche aus Ether-Polyurethan werden dauerhaft nicht von Mikroben angegriffen und sind hier die eindeutig bessere Lösung.


 

Oberflächenwiderstand

Die Oberflächenwiderstand (Ro) kennzeichnet das Isoliervermögen der Isolierstoffoberfläche. Ro wird bei Kunststoffen durch die Bildung einer Wasserhaut, die durch die Wirkung hydrophiler Gruppen (-COOH, -NH2, -OH), Weichmacher und organischer Füllstoffe entsteht, verringert. Ro wird bei einer Prüfspannung von 1 kV zwischen zwei im Anstand von 10 mm befindlichen Elektroden (federne Metallschneiden) bestimmt. Ro wird entweder in Ohm oder als Vergleichszahl angegeben, z.B. 10 = Ro < 10 oder Vergleichszahl 6; 10 = Ro < 10 oder Vergleichszahl 11.


 

Permeation

Den Durchgang eines Gases durch einen Probekörper nennt man Permeation. Sie vollzieht sich in drei Schritten:

  1. Lösung des Gases im Probekörper
  2. Diffusion des gelösten Gases durch den Probekörper
  3. Verdampfung des Gases aus dem Probekörper

Der Permeationskoeffizient Q in m²/(s * Pa) ist eine Stoffkonstante, die angibt, welches Gasvolumen bei einer gegebenen Partialdruckdifferenz in einer bestimmten Zeit durch einen Probekörper bekannter Fläche und Dicke hindurchtritt. Er ist abhängig von der Temperatur und wird nach DIN 53536 ermittelt.


 

Quellung

Aufnahme von flüssigen und gasförmigen Stoffen in Feststoffe, ohne dass zwischen diesen eine chemische Reaktion abläuft. Die Folgen sind eine Volumen- und Gewichtszunahme in Verbindung mit einer entsprechenden Abnahme der mechanischen Werte. Nach Abdampfen des eingedrungenen Stoffes und dem damit verbundenen Rückgang der Quellung werden die ursprünglichen Eigenschaften des Produktes fast wieder erreicht. Die Quellung ist damit ein reversibler Vorgang.


 

Scheiteldruckfestigkeit

Widerstand gegen Zusammendrücken von Saug- und Druckschläuchen durch äußere, im Scheitel aufgebrachte Last.

Spezifischer Durchgangswiderstand

Nach TRGS 727 muss der spezifische Durchgangswiderstand RGES = R×A/S[Ω×m] bestimmt werden. Wobei R der gemessene Widerstand, A die Mantelfläche der Elektrode und S die Schilfdicke zwischen Kunststoff und Draht ist.
Es wird ein Schlauchstück von 100mm Länge mit einseitig eingeschobener zylinderförmiger Elektrode gemessen, wobei die Gegenelektrode die Stahldrahtwendel bildet. Der so ermittelte spezifische Durchgangswiderstand muss RGES < 2,5×108 Ω×m sein.


 

UV-Strahlung

Kunststoffe können, je nach Dauer und Intensität, durch die Einwirkung von UV- Strahlen chemisch abgebaut werden (Alterung). Polyurethane haben allgemein eine gute UV- Beständigkeit. Im Laufe der Zeit findet dann eine Vergilbung des Werkstoffes statt, was nicht automatisch ein Absinken der mechanischen Eigenschaftswerte bedingt. Mit Hilfe von UV- Stabilisatoren und/oder durch Farbpigmentierung kann eine gewisse Stabilisierung erreicht werden. Für erhöhte und starke UV- Belastung bieten wir besondere Schlauchlösungen. Sprechen Sie uns in solchen Fällen bitte an.


 

Wasserdampfdurchlässigkeit

Sie ist gekennzeichnet durch die Menge Wasserdampf, die in 24 Stunden unter festgelegten Bedingungen durch 1 m² Probenfläche hindurchtritt und ist in etwa umgekehrt proportional zur Probendicke. Die Wasserdampfdurchlässigkeit WDD in g/(m²*d) eines Kunststoffes wird nach DIN 53122 Blatt 1 ermittelt.

Weiterreißwiderstand

Unter Weiterreißwiderstand versteht man den Widerstand, den ein eingekerbter Prüfkörper dem Weiterreißen entgegensetzt. Die Prüfung erfolgt nach DIN 53515 an Winkelproben, die einseitig mit einem Einschnitt versehen sind.

Technische Änderungen vorbehalten.